Manifesta 11

Vom 11. Juni bis 18. September findet in Zürich mit der europäischen Kunstbiennale Manifesta
ein kulturelles Grossereignis statt.

Was mache ich für mein Geld? Was macht meine Arbeit aus mir? Die in Zürich repräsentierten
Arbeitsfelder und ihr Verhältnis zur Kunst sind Untersuchungsgegenstand des kuratorischen
Konzeptes, das Christian Jankowski für die Manifesta 11 entwickelt hat.

Unter dem Titel What People Do for Money: Some Joint Ventures arbeiten Künstler aus aller Welt
mit Menschen verschiedener Professionen zusammen und bespielen die ganze Stadt. Rund dreissig
Neuproduktionen gehen aus diesen Joint Ventures hervor. Jedes dieser künstlerischen Projekte hat
drei Präsentationsformen: Eine in einem Satelliten, eine in einer klassischen Kunstinstitution und
eine in Form eines Films auf dem Pavillon of Reflections.


Franz Erhard Walther
Seit den 1960er Jahren nutzt Walther Stoff als Material. Seine wegweisende Arbeit 1. Werksatz
(1963-69) besteht aus Baumwollstoffobjekten, die die Betrachter zu „Werkhandlungen“ auffordern:
sich hineinlegen, sich mit ihnen bedecken oder durch sie hindurchkriechen. Die „Werkhandlung“
ist genuiner Bestandteil der Arbeit, die stets nach Partizipation verlangt. Für die Manifesta 11 fertigt
Walther gemeinsam mit einem Soffentwickler Kleidungsstücke aus Deutschleder, die – so
Walther – „im Alltag eine gewisse Fremdheit“ haben, doch nicht „exzentrisch kostümhaft“ sind.
Diese „Ummantelungen“ werden von Mitarbeitenden der Kunsthalle und des Park Hyatt-Hotels
getragen, die Hotelmitarbeitenden führen zudem von Walther Formulierte Handlungsanweisungen aus.


Thomas Deutschenbaur

Textilentwickler, Development Never Stops, Zürich
In meinem Beruf bin ich Designer, Entwickler und Forscher in einer Person. Meine Firma beschäftigt
sich mit Kleidung, die es noch nicht gibt: neue Funktionsjacken für Sportler, Schutzmonturen für
das Militär, innovative Entwicklungen für den medizinischen Einsatz. Das ist schon ein ziemlich einzigartiger Job.

Film-Still